LOGO Erfahrungsberichte

Aus der Praxis für die Praxis

Wir haben kein Testlabor, in dem Reihenuntersuchungen an von Herstellern zur Verfügung gestellten "Test"-Geräten vorgenommen werden.
Brauchen wir auch nicht. Uns lassen Meß- Werte mit drei Stellen hinter dem Komma kalt.
Unser Labor ist der Alltag auf See.

Wir wollen wissen, ob eine Kiste läuft und wie lange. Und wenn sie kaputt ist, ob und wie auch auf den entlegenen Ankerplätzen der Welt verlässliche Hilfe möglich ist.

Wir brauchen keinen Schnickschnack für Sonntagnachmittag-Kaffefahrten. Aber wir verlangen gute Ware für gutes Geld. Die Yachtausrüster und Zubehörhersteller müssen begreifen: Von der Glaubwürdigkeit ihrer Verkaufsaussagen hängt unser Wohlergehen und vielleicht unser Leben mit ab.

Und besonders deutsche Anbieter müssen lernen: Mit zunehmender Globalisierung, Internet e-mail und Expressdiensten bekommen wir Yachties mehr Auswahl im Wettbewerb.

Schließlich: Das Gesamtprodukt wird an der Servicebereitschaft des Herstellers gemessen werden, auch und besonders dann, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist.

Unsere Berichte aus der Praxis für die Praxis, die hier und in anderen Medien in loser Folge erscheinen, fallen also bewußt und unvermeidlich subjektiv aus.


Abrufbare PANDAREA Erfahrungsberichte:

  • Autohelm 7000 Autopilot
    "Autonix, Helm kaputt" - warum Yacht-Autopiloten so gerne streiken
  • Simrad / Inritsu Radar RA772
    Produktverbesserung bei neuartigem Gerät durch PANDAREA Berichte
  • Victron Atlas Kombi 24/1800
    Teurer Power-Transverter raubte Nerven - Marketing besser als das Produkt
  • Magellan GPS
    Positives Beispiel für unbürokratischen amerikanischen Service

In Arbeit und demnächst auf dieser Website zu lesen:

  • Airmarine Windgenerator
    Gut designter Windgenerator mit elektrischen Kinderkrankheiten und lausigem Service
  • Doyle Segel
    Starke Segel aber krumme Nähte -Bekannter Name keine Garantie für solides Handwerk
  • Die täglichen kleinen Ärgernisse
    Von rostenden Teilen und Pfusch in teurem Yachtzubehör – ein Sammelsurium
  • Windpilot Pazifik II Plus Windfahnensteuerung
    Gute Erfahrungen von der Bestellung bis zum Einsatz Trans-Pazifik
  • Lavac/Henderson Toilettenpumpen
    "Man muß müssen können" - Warum auch teure Schiffstoiletten ständig kolapieren

 

Daumen rauf

Kleiner Hinweis für die Rechtsabteilungen eventuell verschnupft reagierender Firmen: Alle beschriebenen Vorgänge sind im Detail dokumentiert und abgesichert. Die gezogenen Schlußfolgerungen sind zulässige Werturteile. Also stecken Sie Ihr Geld lieber in anständige Produkte und besseren Service, statt in aussichtslose -auf alle Fälle aber medienwirksame - Versuche, kritische Berichte zu unterdrücken...

Bitte an Blauwassersegler: Wir freuen uns über jeden nachweisbaren Fall, der auf PANDAREA gemachte praktischen Erfahrungen zusätzlich belegt. Umgekehrt, falls es sich bei einem von mir kritisch beschriebenen Gerät womöglich um "den einen negativen Ausreißer" gehandelt haben sollte, wüßten wir gerne, wenn Sie besonders gute Erfahrungen mit dem Produkt oder Hersteller gemacht haben.

Daumen rauf

Die Pandarea Daumen - W e r t u n g e n

Daumen raufDaumen raufDaumen rauf

Daumen raufDaumen rauf

Daumen rauf Daumen rauf

Daumen raufDaumen rauf

Daumen raufDaumen raufDaumen rauf

Spitze!

überzeugend

in ordnung

geht noch so

sehr mager

mieß

 

 

 

 


 

Daumen raufDaumen rauf Autohelm 7000 Autopilot
"Autonix, Helm kaputt". Warum Autopiloten so gerne streiken

Krrchch, Krrchch. Das Geräusch das von unten bis ins Cockpit heraufdringt klingt gar nicht gut. PANDAREA rauscht mit Vollzeug bei knapp fünf Beaufort und halben Wind unter strahlendem Sonnenschein durchs tintenblaue Wasser des Ost-Atlantik. Madeira Kurs Kanaren. Krrchch. Das hört sich ganz so an, als läge da ein Getriebe in den letzten Zügen. Stimmt. Es war das traurige Ende unseres Freundes "Wohli", wie Bordfrau Charley und ich unseren Autohelm 7000 getauft hatten, weil er uns als Wohltäter von der dauernden Last des Rudergehens befreien sollte.

Nach dem Exitus unseres elektrischen Freundes befiel uns eine Mischung aus ungläubigem Staunen und ziemlicher Wut. Denn Kernstück im Antrieb des Spitzenmodels von Marktführer Autohelm ist, pardon war, ein Zahnrädchen in einem Planentengetriebe - aus billigstem Plastik. An dem Teil, das in der Herstellung nur Pfennige kost, war kein Zahn mehr zu erkennen: Runtergeschliffen bis auf die Achse. Dem Autohelm-Händler auf Gran Canaria schien das Problem geläufig. Er lieferte uns Ersatz - aus gutem Grunde gleich drei Stück.

Exitus in der langen Dühnung

Um nicht ungerecht zu sein - immerhin hat uns "Wohli" treu und brav von der türkischen Küste durch das ganze östliche und auch das westliche Mittelmeer auf allen Kursen und bei allen Winden über Gibraltar hinaus treue Dienste geleistet. Gut und gerne 3.000 Seemeilen unbeanstandet, bis ihm dann die Atlantikdünung mit ihren langen Wellen kurz vor Lanzarote die Zähne gezogen hat. Auto-Nix, Helm-Kaputt.

Mit vier gestandenen Männern anstelle von Bordfrau Charley stand ein paar Wochen später der Sprung über den großen Teich an. Alles war gut vorbereitet, PANDAREA in Hochform. Doch schon am zweiten Tag zahnte "Wohli" mit dem nun schon bekannten Krrrchch-Geräusch erneut. Kurz vor den Kapverden bei 25° 07’ N / 018° 43’ W war das letzte der kanarischen Reserverädchen verschlissen und noch satte 2.500 Seemeilen lagen vor uns. Mitsegler Rudi aus Garmisch, von nun an wie die ganze Mannschaft zum klassichen zum Vier-Stunden-Wach-Rhythmus an der Radsteuerung vergattert, ließ einen gewaltigen Wortschatz bayerischer Flüche vom Stapel. Und das grimmige Versprechen, "denen von Autohelm sag’ ich auf der nächsten Bootsaustellung ordentlich Bescheid".

Klammheimliche Änderungen am Produkt

Brauchte Rudi aber gar nicht. Die kannten das schon. Die Autohelm-Manager wußten hinter den Kulissen schon lange ziemlich genau Bescheid. Offensichtlich hat sich die Verärgerung vieler Fahrtensegler, die sich auf den Ankerplätzen der Welt über ihre Erfahrungen austauschen, in zunehmenden Reklamationen manifestiert und die Autohelmzentrale zum Handeln gezwungen. Aber wie so oft bei peinlichen Vorgängen in der Industrie in aller Stille. Klammheimlich wurde dem Katalog als kleingedruckte Fußnote eine Modelversion mit dem wohlklingenden Namen "Grand Prix" für "ausgedehnte Kreuzfahrten mit höherer mechanischer Belastbarkeit" hinzugefügt. Diese Sprachkosmetik erinnert fatal an die früher übliche Verschleierungspraxis in Reisekatalogen. Im Klartext: Die Antriebe im Grand Prix sind nun mit einem gehärteten Metallrad modifiziert. Wer nicht zwischen den Zeilen lesen kann, bekommt weiterhin Plastik geliefert. Gleichgültig übrigens ob Linear- oder Motorantrieb im Einsatz sind, denn beide Steuerarten sind mit vergleichbaren Getrieben ausgestattet.

Obwohl die modifizierte Ausführung bereits 1996 schon verfügbar war, stand damals darüber weder etwas im Katalog, noch hatte der Händler im türkischen Bodrum je davon gehört. Er hatte Beratung, Verkauf und Einbau bei PANDAREA vorgenommen. Wir waren aufgrund der Daten und der Beratungsgespräche überzeugt, für unser Schiff einen geeigneten elektrischen Steuermann anzuheuern.

Autohelm-GetriebeZahnlose Zahnräder machen Ärger im Autohelm 7000

In einer internen Anweisung sind die Autohelm-Händler übrigens gehalten, Teilnehmerbooten von Jimmy Cornells publicityträchtiger ARC (Atlantic Ralley for Cruisers) und der "Millenium Ralley" die peinlichen Plastikteile gegen die hochwertigen Metallräder zu ersetzen. Kostenlos versteht sich.

Otto-Normal-Segler, abseits des als gefährlich erkannten Medienrummels, wird - falls er überhaupt von der geeigneten Problemlösung erfährt - stramm zur Kasse gebeten. In Martinique beispielsweise kostete es stolze 1.500 französichen Francs (Rund 500 DM), das Corpus Delicti zu tauschen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Steuermann bei Schwachwind

Wozu überhaupt Autopiloten? Sie gehören zu den wichtigsten Ausrüstungsteilen auf einer Blauwasseryacht. Beim Segelmanöver können sie praktisch einen Mann ersetzen, beispielsweise um die Yacht im Wind zu halten. Anders als die klassischen Windfahnen steuern sie auch bei Schwachwind oder Flaute unter Motor. Bei langen Schlägen entlasten sie beonders kleine Besatzungen oder Einhandsegler von der langen Routine des Rudergehens, obwohl sie natürlich Strom fressen. Doch mancher Törn in windarmen Gegenden, beispielsweise im Pazifik, wird durch die elektrischen Rudergänger erst möglich. Sie halten präzise den eingestellten Kompaßkurs oder laufen sogar eingegebene Wegepunkt an, wenn eine Vernetzung zum GPS besteht. Das Funktionsprinzip ist bei allen Piloten gleich. Ein Computer vergleich den gesteuerten Kompaßurs mit dem vorgegebenen Sollkurs und gibt Steuerimpulse an eine Antriebseinheit. Diese kann ein Elektromtor mit Kette oder Zahnriemen sein, oder eine Hydraulik schiebt direkt den Ruderquadranten.

Bei der Auswahl des geeigneten Gerätes spielen Schiff, Geldbeutel und Fahrtgebiet die entscheidende Rolle. Unter Motor bei ruhigem Wasser steuert ein noch so winziger Radpilot praktisch jedes Riesenschiff exakt. Zum Schwur kommt es bei Vorwindkursen, wenn das Boot tage- und wochenlang in der Dünung geigt - zum Beispiel im Atlantik oder im Pazifik.

Fast alle Segler haben Probleme

Aufgrund "Wohlis" Unartigkeiten neugierig geworden, habe ich mich wochenlang in Häfen, Marinas und Ankerplätzen bei anderen Yachties umgehört und mit etlichen Händlern gesprochen. Das Erfahrungsbild der Fahrtensegler ist erstaunlich einhellig: Praktisch alle sind mit der Steuer- und Leistungsfähigkeit ihrer Autoplioten (die witzigerweise wie unser "Wohli" fast auf jedem Schiff wie ein richtiges Crewmitglied einen Namen haben) generell zufrieden. Wenn sie denn gehen. Denn ebenso unzufrieden ist die Seglergemeinde mit der technischen Zuverlässigkeit ihrer Geräte. Kaum einer, der nicht unterwegs schon mal einen Totalausfall zu beklagen hatte. Betroffen davon sind praktisch alle Hersteller, wobei sich deren höhere Marktanteile naturgemäß in häufigerer Pannen-Nennung niederschlagen.

Elektronische und elektrische Blackouts rangieren vor den mechanischen oder hydraulischen Kollapsen. Ein leidgeprüfter Reparateur meint allerdings lapidar: " Die Segler sind oft selber schuld". Seiner Meinung nach die Sünde Nummer eins unterdimensionierte Anlagen: "Die Blauwassersegler lügen sich mit ihrem tatsächlichen Schiffsgewicht in die eigene Tasche". Die Waage am Travellift bei der alljährlichen Unterwasserschiffsinspektion bringt dann ans Licht, daß Ersatzteile, Diesel, Verpflegung, Extrasegel und der ganze Hausrat schnell aus 18 Tonnen in den Schiffspapieren stolze 24 Tonnen in Realität machen.

Verkaufen um jeden Preis?

Der Schuldanteil der Firmen bei diesem Spiel: Prospekte für Autopiloten nehmen (weil einfacher darstellbar) zumeist auf Bootslänge oder Verdrängung Bezug. Maßgeblich ist aber der Ruderdruck pro Quadratzentimeter. Das vorbalancierte Ruder einer modernen 20-Meter GFK-Yacht bringt naturgemäß weniger Druck, als etwa das angehängte Riesenruderblatt einer soliden 15-Meter Stahlketsch. "Zu kompliziert für Laien", heißt es. Doch selbst Fachhändler sind entweder überfordert oder eher am Verkauf interessiert, als auch mal ehrlich vom Kauf einer zu schwachen Anlage abzuraten.

Sünde Nummer zwei: Was für den Borddiesel selbstverständlich ist, bleibt für den elektronischen Steuermann oft nur frommer Wunsch. Ein so wichtiges und vielbeanspruchtes Gerät braucht Wartung. Kontakte, Kabel, Dichtungen, Wasserdichtigkeit müssen regelmäßigkontrolliert werden. Und natürlich muß ab und an ein Klecks Schmiermittel ran.

Guter Segeltrimm ist entscheidend

Sünde Nummer drei und geradezu die Todsünde: Schlechter und damit falscher Segeltrimm. Das dichtgeknallte Groß beschert dem armen Steuer-Kerlchen einen gewaltigen und darüber hinaus völlig unnötigen Ruderdruck. Dringende Empfehlung: Vor dem Knopfdruck erst gefühlvoll per Hand steuern und die Segel optimal einstellen. Wie beim Einsatz einer Windfahnensteuerung auch. Wer Lage schiebt, kommt bekanntlich nicht schneller vom Fleck und verärgert seine gesamte Crew. Und zu der zählt heutzutage eben auch der elektrische Rudergänger.

Auf dem Weg von den San Blas Inseln nach Colon / Panama und in der Südsee hat "Wohli" in Februar und Juni '99 beleidigt über das ständige "Geigen" - verursacht durch kräftigen achterlichen Wind - erneut die Arbeit eingestellt... Die Konsequenz auf der PANDAREA: Wohli wird nur noch kurzzeitig bei glattem bis moderatem Seegang eingeschaltet. Die Hauptarbeit leistet seit Panama eine solide Windfahnensteuerung WINDPILOT PACIFIC PLUS II (siehe eigener Bericht), die für Schwachwind mit einem Tillerpilot von SIMRAD ergänzt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Autopiloten sind auf modernen Fahrtenyachten besonders für Schwachwind- und Motorfahrten unverzichtbar.
  • Allerdings ist eine zusätzliche Windfahnensteuerung anzuraten.
  • Bei Neukauf das größtmögliche Gerät wählen: zu groß schadet nicht, unterdimensioniert bringt immer Probleme.
  • Mißtrauen Sie großspurigen Prospekt-Versprechungen. Löchern Sie Ihren Fachhändler mit technischen Fragen und informieren Sie sich bei Segelkameraden über deren praktischen Erfahrungen mit bestimmten Marken und Typen.
  • Nehmen Sie (wie bei allen technischen Systemen) regelmäßig Inspektionen vor.
  • Segeln Sie nach den Regeln guter Seemannschaft ordentlich getrimmt.
  • Führen Sie genügend Ersatzteile mit und fahren Sie eventuell ein Backup (beispielsweise einen kleinen Tillerpilot für die Windfahnensteuerung).
  • Hersteller und Händler: Bei allem Verständnis für den harten Wettbewerb ist mehr mehr Offenheit gefragt. Auch über Grenzen der Leistungsfähigkeit eines Produktes muß gesprochen werden.
    Informationen über technische Verbesserung gegenüber Vorgängermodellen müssen aktiv veröffentlicht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtrag : Die Firma Autohelm hat inzwischen aufgehört zu existieren und wird nur noch als Marke des Rüstungskonzerns Raythyon weitergeführt. Die gesamte Produktpalette wird im neuen Design und mit neuem Marktauftritt fortgeführt. Wir werden gespannt verfolgen, ob das bei Fahrtenseglern schlechte Image vieler Autohelm-Produkte jetzt auch durch Produktverbesserungen angegangen wird oder ob uns alter Wein in neuen Schläuchen serviert wird...

Daumen rauf Simrad / Inritsu Radar RA772
Produktverbesserung durch PANDAREA Berichte

Der nachfolgende Bericht ist 1998 leicht geändert in der deutschen Seglerzeitschrift LUV erschienen. Dem Abdruck vorangegangen war eine umfangreiche Korrespondenz mit Simrad mit einer Fülle von Verbesserungsvorschlägen, von denen einige schon bis zum Erscheinen des kleinen Artikels umgesetzte wurden. Die zweite und dritte Gerätegeneration dieses Radars wurde erheblich verbessert.

Durchblick mit beschränkter Haftung

Kurz nach 20 Uhr Ortszeit. Es ist Neumond und ratzendunkel in Chateaubelair auf St. Vincent. Obendrein haben sich die Sterne über der duftenden Antilleninsel hinter dicken Wolken versteckt. Unbeeindruckt von der Dunkelheit gleitet PANDAREA sanft aus der karibischen Anker-Bucht. Wir brechen um diese ungewöhnliche Zeit auf, weil wir am nächsten Vormittag 70 Seemeilen nördlicher auf Martinique sein wollen. Unser RA 772-Radar von Simrad/Inritsu macht dieses nächtliche Auslaufen möglich. Gestochen scharf sind die Konturen der Bucht auf der oberen Hälfte des mattgrünen TFT-Schirms abgebildet. Die meisten Mitbewerber verwenden LCD-Darstellungen für ihre Bildschirme. Simrad nutzt die von Laptop-Computern her bekannte bessere TFT-Darstellung, die selbst bei kritischen Lichtverhältnissen noch bestens abzulesen ist.

Aufpassen! Knapp eine halbe Meile Backbord voraus ein kleines Objekt, ein Fischer. Im unteren Segment des Bildschirms vermittelt die reliefartige Semi-3-D-Abbildung einen plastischen Eindruck des Küstenverlaufs.

Acht von zehn Yachten haben Radar

Rudergänger Werner hat alle Einzelheiten vor Augen. In der Menuezeile ließt er Kurs, Geschwindigkeit und Position ab. Unter Deck am Kartentisch zeigt mir der Tochterbildschirm ein nordstabilisiertes Bild, das direkt mit der Papierseekarte vergleichbar ist. Ein Optimum an Sicherheit. Meine private Statistik von den Ankerplätzen der Karibik besagt, daß mittlerweile acht von zehn Fahrtenyachten Radar haben. Viele davon allerdings sind noch in alter, stromfressender Röhrentechnik und die meisten brauchen zur Auswertung einen zweiten Mann, der unten am Schirm sitzt und die Beobachtungen dem Rudergänger zuruft.

Bareboats (mietbare Charteryachten ohne Skippe) sind übrigens kaum mit Radar ausgerüstet. Den meisten Charterern, mit Sportbootführerschein und BR-Schein nur dürftig ausgebildet, fehlt es ohnehin an der nötigen Erfahrung, Radarechos zu beurteilen denn dieses Wissen wird erst ab dem amtlichen Sportseeschiffer- und Sporthochseeschifferschein geprüft.

Luv

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für sichere Navigation unerlässlich

Dabei ist Radar neben dem Echolot das einzig sichere, weil objektive Navigationsmittel. Das vielgepriesene GPS indess ist trügerisch: Denn neben den bekannten Positionsfehlern basieren selbst neueste Seekarten oft auf Aufzeichnungen aus den Zeiten der Windjammer und Entdecker. Hier in der Karibik liegt so manches Riff gar nicht da, wo es die scheinbar sichere GPS-Anzeigen vermutet. Unser RA 772 dagegen sieht sogar flache Riffe an den Brandungsbrechern.

Wir haben eines der ersten in Deutschland ausgelieferten Gerät auf der PANDAREA bei jedem Wetter in verschiedenen Küstengewässern und auf hoher See rangenommen. Auflösung und Darstellung sind erstklassig. Das RA 772 kann vieles, was vor wenigen Jahren noch den superteuren militärischen Anlagen und der Berufsschiffahrt vorbehalten war. Lediglich ARPA, die automatische Zielverfolgung ist in den superflachen Gerätchen (noch) nicht vorhanden.

Elektronisch super, mechanisch mangelhaft

Daß sich meine Begeisterung für den elektronischen Durchblick dennoch in Grenzen hält, liegt an dessen mangelnder mechanischer Zuverlässigkeit. Die Scheiben beschlagen. Ungeschützt liegen Stecker frei auf der Gehäuserückseite. Wer die verheerende Wirkung von Salzwasser kennt, weiß, daß weder Dichtungsband noch Silikon dessen zerstörerische Wirkung bremsen kann. So kam es, daß ein Schirm - obwohl laut Handbuch jeder beliebige Platz ist für die Montage geeignet sein soll - schon bald nach Totalausfall an den Hersteller zurück geschickt werden mußte. Ein weiterer Schirm läßt auf dem mattschwarzen Aluminiumgehäuse trotz ordnungsgemäßer Erdung eine munter blühende "Beulenpest" der Korrosion erkennen. Simrad ist nach den auf der PANDAREA gewonnenen Erkenntnissen jetzt dabei, das Problem mit dem japanischen Hersteller INRITSU zu lösen. (*vgl. neue Anmerkung unten)

Radar auch als Wetterwarner

St.Vincent liegt hinter uns, steuerbord voraus taucht St.Lucia auf. Auf dem matt glimmenden Bildschirm des Radarschirms ist eine näherwandernde wabernde dunkle Masse auszumachen: Squalls - gefährliche tropische Regenwolken. Noch etwa drei Minuten bis es anfängt zu prasseln. Dank des Radars, das neben Kollissionsverhütung und Navigation in den Tropen zusätzlich als Wetterwarner dient, reffen wir auch in dieser Nacht rechtzeitig vor dem einsetzten heftiger Schauerboen die Segel.

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 Zahlreiche Verbesserungen in der zweiten und dritten Generation

Die Firma Simrad / Inritsu ist ein ausgesprochen positives Beispiel, wie Segler, Importeur/Hersteller im Dialog gemeinsam Produkte verbessern und weiterentwickeln können – zum beiderseitigen Nutzen.

Außer einer Reihe von sofwareseitigen Verbesserungen hat der japanische Hersteller Anritsu unsere vor der Veröffentlichung von Simrad nach Japan übermittelten Anregungen folgende Veränderungen vorgenommen: Rostende Schrauben wurden durch Niro ersetzt, die Frontscheibe erhielt eine Doppelverglasung, die Platinen werden mit Speziallack behandelt und ein anderes Reinigungsmittel eingesetzt, sodaß Beschlagen weitgehend verhindern wird, was wir bestätigen können. Das Alu-Gehäuse wird mit einem völlig neuen Lackierungsverfahren behandelt, das Korrossion verringert. Während das alte Gerät bereits nach wenigen Wochen "blühte", zeigt das neue auch nach Monaten im offenen Cockpit nur geringe Gebrauchsspuren.

Steckerprobleme nach wie vor ungelöst

Nicht gelöst wurde bisher das Steckerproblem. Zwar dringt augenscheinlich kein Wasser mehr in das Gerät selbst ein, aber die Steckerkontakte selbst beginnen nach kurzer Zeit wieder zu korrodieren. Der PANDAREA-Vorschlag, ein schützendes Rückcover für die Montage an der Steuersäule zu entwickeln, wie es beispielsweise von Edson für andere Fabrikate (z.B. Rathyon, Furono) angeboten wird, wurde von Anritsu leider bisher nicht aufgegriffen. Vermutlich ist das Marktsegment Fahrtensegler mit ungeschützten Cockpits zu klein.

Mittlerweile ist übrigens die weiterentwickelte neueste Generation von Simrad-TFT-Radargeräten mit noch besseren semiprofessionellen Leistungen und der Kombinierbarkeit mit Plottern auf dem Markt, nach wie vor aber noch ohne das in der Berufsschiffahrt übliche Plottverfahren ARPA. Praktische Erfahrungen mit den neuen Geräten liegen noch nicht vor.

Simrad, Dithmarscher Straße 13, 26723 Emden, Telefon +49-4921 – 96 86 – 0


Daumen raufDaumen raufDaumen rauf

Victron Atlas Kombi

Marketing für teuren Transverter gut - Produkterfahrung mies

"Watt, Volt, Ampere, Ohm - ohne mich gibt’s keinen Strom...", diesen Reim vom "Elektrolurch" einer deutschen Rockband aus den 70ern summe ich vor mich hin, wenn ich wieder mal fluchend vor meinem Atlas Kombi 24/1800 der holländischen Firma Victron Energie sitze: Blackout auf der PANDAREA.
Im Prinzip ist das teure Doppel-Gerät aus Ladeteil und Spannungswandler (wenn es denn läuft) eine feine Sache. Das Ladeteil kann wo es Steckdosen gibt, beispielsweise in einer Marina, 230 Volt Landstrom in 24 Volt Bordstrom heruntertransformieren. Damit werden dann Verbraucher betrieben und die Batterien geladen. Komplizierte Elektronik sorgt regeelnd dafür, daß dies schonend geschieht und die Batterien nicht "überfüllt" werden, was deren Lebensdauer verlängert.

Victron

Macht keinen Mucks mehr:
Victron Atlas Kombi 24/1800
der angebliche "Mercedes unter den Invertern"

 

 

 

 

 

 

Der Inverterteil kehrt den Vorgang um. Auf See oder am Ankerplatz kann die 24 Volt Batteriespannung wieder in 220V umgeformt werden, damit handelsübliche Geräte vom Staubsauger bis zum Mixer wie zuhause an die Steckdose angeschlossen werden können. Haushaltsübliche 220 bzw. 230 Volt-Geräte haben den Vorteil, in großen Serien hergestellt zu werden. Sie sind wesentlich billiger und besser als die 12 oder 24 V-Spezialanfertigungen für den Camping- , Automobil- oder Yachtbedarf und praktisch in jedem Kaufhaus zu bekommen. Viele große Yachten leisten sich hierfür eigenes einen "zweiten Motor", ihr Dieselaggregat. Ein ausreichnd dimensionierter Inverter ist für den Normalyachtie eine günstige Alternative. Denn das Kombigerät kommt für laden und umwandeln - vorteilhaft für Platz und Gewicht - mit nur einem Gehäuse und einem Trafo aus.

Tiefer Griff in die Bordkasse

Als die PANDAREA 1995 für große Fahrt ausrüstete wurde, erklärte Önder, der in seinem Yachtelektronikladen im türkischen Bodrum gleich gegenüber der Marina die ganze Produktpalette der blauen Holländer führt: "Den Victron mußt Du nehmen, das ist der Mercedes unter den Ladegeräten". In der Tat machte die glänzend blau lackierte Kiste optisch einen soliden Eindruck. Der vielseitige Farbprospekt mit einem Bündel guter Argumente überzeugte mich schließlich von der Seriosität eines ausgereiften Produkts. Allerdings war der Victron auch eitem Abstand das teuerste Gerät seiner Art. Doch mit Blick auf die Zukunft und ferne Ankerplätze in der Südsee griff ich tief in die Bordkasse. "Zuverlässig" hat eben seinen Preis. You get what you pay for - das teuerste ist schließlich das Beste. Ist es das?

Horst Heyde

Fand den Fehler nach stundenlanger Suche: Dipl.Ing Horst Heyde, Teneriffa

Anfängerfehler! Weit gefehlt! Oktober 1977 unmittelbar vor der Atlantiküberquerung stellte Atlas Nummer
440 38 802 sang und klanglos seinen Ladebetrieb ein. Auf den Kanaren, wo die Kommunikationsbedingungen mit Handy und Fax verglichen zu später noch golden waren, zeigte sich erstmals, wie wenig sich die holländische Firma um die Anliegen ihrer Kunden kümmert.
Don Campbell
Sitzt ohne Schaltplan ratlos vor dem blauen Kasten: Schiffselektroniker Don Campbell, Cairns (Queensland, Australien)

Einerseits gibt es auf den Kanaren (wie in den meisten Ländern der Blauwasserwelt) keine "autorisierte" Victron Niederlassung. Andererseits weigerte sich die Firma beharrlich, dem in Santa Cruz ansäßigen deutschen Yacht-Elektroniker Horst Heyde (immerhin Dipl. Ing.) einen Schaltplan zukommen zu lassen. Die Reparatur war folgerichtig für ihn mühsam und für uns langwierig und teuer. Unnötig teuer.

Scheinwerfer blieben zapfenduster

Nur ein Jahr später beschloß dann der Inverter, seinem Lade-Kollegen nachzufolgen und meuterte ebenfalls.. Ausgerechnet auf dem unter Yachties berüchtigten Weg zwischen Aruba (Holländische Antillen) und Cartagena in Kolumbien. Die dicken 220V-Halogenscheinwerfer an der Besan-Saling wären wegen der vielen in der kochenden See treibenden Urwaldriesen vor der Stadt Baranquilla nicht schlecht gewesen. Dank Victron's Atlas blieb es zapfenduster.

Kein Verständnis für Segler bei Victron

Was folgte, war für den Skipper zumindest keine Überraschung mehr: Selbstverständlich rücken die sturen Holländer wieder keine Serviceunterlagen heraus."...weil sie einerseits vermeiden wollen, daß jemand an ihren Kunstwerken herumbastelt, anderseits ihren autorisierten Werkstätten das Geschäft mit der Reparatur zukommen lassen wollen," weiss Deutschlands Segelguru Bobby Schenk ("Blauwassersegeln", Delius Klasing Verlag). Schenk weiter: "Es bleibt uns also nichts anderes übrig, genau zu erklären, worum es geht. Vielleicht haben sie dann Verständnis." Natürlich haben die Victrons weder in Kolumbien noch in Panama eine Service-Station. Und Verständnis haben sie auch nicht.

Der technische Leiter des Victron-Werks, Jan Klumpenaar erläutert, wie er sich die Pannenhilfe in Panama vorstellte. Wenn schon nicht der ganze Atlas, dann müssen wenigstens die vier Platinen nach Almere-Haven in Holland gefrachtet werden. Schließlich könne man aus der Ferne ja nicht genau sagen, in welcher der vier der Fehler sitzt. "Vielleicht in der Steuerplatine, oder vielleicht in der Schalterplatine?".
Der Mann hat ja so recht. Ohne Schaltplan kann nicht mal ein Fachmann den Fehler eingrenzen, wenn man er vor der Kiste sitzt. Das jedenfalls stellte auch Don Campbell im australischen Cairns fest. Seit 25 Jahren im Geschäft. Meinen Kurzwellensender bekam er anstandslos hin, auch der Laptop, der keinen Mucks mehr gemacht hat lief nach seiner Behandlung wieder. Aber bei dem Meisterstück aus Holland versagte seine Kunst: "Forget it."

Bei einem deutschen Vertragshändler (z.B. Bukh in Bremen), so Klumpenaar weiter, könne der Kunde jederzeit alle neuen Ersatzplatinen kaufen. "Dann müssen Sie sich vor Ort einen geeigneten Fachmann suchen, der sie einbauen kann". (Und das natürlich wieder ohne Schaltplan...). Die eingereichten alten Platinen werde man im Werk prüfen und dann " können wir für die nicht defekten Teile teilweise eine Gutschrift geben". Zu gütig...

Auf Verdacht hin alle Teile neu kaufen?

Mit anderen Worten: Außer Gehäuse, Trafo und ein paar Schaltern und Kabeln muß auf Verdacht hin erst mal das komplette Innenleben neu gekauft werden, um dann eventuell für die unnötig ausgebauten funktionsfähigen Teile eine Erstattung zu bekommen, die logischweise unter dem Neupreis liegt.

Die Frage nach Kulanz ruft bei dem Victron-Mann helles Entsetzen hervor: "Kulanz, das wollen doch alle". Aha "alle". Demnach ist mein Atlas wohl kein Einzelfall. Den Hinweis auf den hohen Anschaffungspreis und das in den Ruf der Marke gesetzte Vertrauen, die zur Kaufentscheidung geführt haben, läßt der technische Leiter schon gar nicht gelten: "Das kann Ihnen auch bei einem Mercedes passieren". Ob mein türkischer Freund Önder d a s bei seinem Vergleich gemeint hat ? Das Telefonat, zumindest auf Kosten von Victron geführt, endet mit zwei wegweisenden Ratschlägen. "Wir rüsten sehr viele Yachten aus und die Werften packen meistens gleich ausreichend Ersatzplatinen zu den Geräten", sagt Jan Klumpenaar, und mit einem gewissen Unterton: "Schreiben sie ruhig über die Sache, wenn sie wollen - aber schreiben Sie ja nichts falsches".

Keine Sorge Herr Klumpenaar: Für arrogantes Verhalten gegenüber Kunden kann es nur eine Antwort geben:

"Nie wieder Victron"

Es scheint, daß das Marketing bei Victron wichtiger ist, als deren Produkt. Für den Preis, den unter diesen Umständen Ersatzteile, Transporte, Kommunikation und weitere Kosten für die Sanierung des Victron Atlas Kombi verschlingen würden, bekomme ich problemlos ein nagelneues Gerät eines amerikanischen Mitbewerbers - drei Jahre Garantie und amerikanisches Service-Verständnis inclusive. Bunte Prospekte, Anzeigen, Messestände und andere teure "verkaufsfördernden Maßnahmen" - die beste Werbung ist und bleibt Flüsterpropaganda von zufriedenen Kunden.

Victron Energie bv, De Paal 35, 1351 JG Almere-Haven Niederlande,
Telefon +31-36-531-33 33 , Fax +31-36531-16 66, E-mail:
service@victronenergie.nl


Daumen raufDaumen raufDaumen rauf Magellan GPS
Beispiel für unbürokratischen amerikanischen Service

Wo unsere Altforderen sich noch mühsam mit Schlepplogge, Peilkompaß und Sextant vortasteten, finden wir wir uns heutzutage mühelos auf Knopfdruck zurecht. Die kleinen elektronischen Zauberkästchen GPS (Global Positioning System) sind zwischen auch den meisten "Landratten" bekannt, denn inzwischen "navigieren" ja auch Kraftfahrzeuge und sogar Bergwanderer mit Hilfe der amerikanischen Verteidigungs-Sateliten.

Auf See haben Verfügbarkeit und Preisverfall dieser Dinger das Fahrtensegeln revolutioniert. Böse Zungen behaupten, daß sich mit Cornell und GPS nun auch Leute auf die hohe See wagen, die noch vor zehn Jahren unterwegs verschollen wären. Trotz einiger Schwächen ist GPS aus der Segelei nicht mehr wegzudenken. Deshalb haben wir auf der PANDAREA drei davon an Bord. Sicherheitshalber.

GPS nach dem ersten Regen voller Wasser

Die Anschlußbox meines guten alten Magellan NAV 5000 D, für den ich vor Jahr und Tag noch richtig Geld auf den Tresen blättern mußte, habe ich vermutlich selbst auf dem Gewissen. Nach langem zuverlässigem Dienst habe ich ihm versehentlich mit Kurzwelle das Lebenslicht ausgefunkt. Die neu montierte 23 Fuß Sendeantenne am Heckkorb war wohl doch etwas zu nahe an der GPS-Empfangsantenne, dem berühmten Magellan-Ei. 100 Watt SSB waren dem zuviel. Schade, aber nicht so schlimm, wir haben ja schließlich Backup. Den kleinen Bruder Magellan 2000 ausgepackt und weiter gesegelt.

Nun soll man sich für die karibischen Traumrouten bloß nicht pausenlos schönes Wetter vorstellen. Es gibt Tage, da regnet es auch an südamerikanischen Küsten Katzen und Hunde. Auf dem Weg zu den Kuna Indianern auf Sankt Blas prasselte sintflutartiger Regen auf PANDAREA nieder. Es gilt die alte Yachtie-Regel für Geräte und Ausrüstung die da lautet: "Wasserdicht ist, wenn erst mal Wasser drinnen ist, geht es nie mehr raus." Jedenfalls glich das Display des 2000 nach seinem ersten tropischen Schauer einem Aquarium. Exitus.

Magellan GPS

Unser altes und neues Magellan-Gerät

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ferropilot Deutschland:"Da kann man nix machen..."

Bei einer Stipvisite in Deutschland nur einige Wochen später sprach ich auf der "boot" in Düsseldorf beim deutschen Generalimporteur von Magellan, Ferropilot vor. Sicher, die Garantie des in Deutschland erworbenen Gerätes war dummerweise gerade abgelaufen, aber als praktisch nagelneues Reserve-Gerät beim allerersten Einsatz abgesoffen, das ist kann doch nicht normal sein ... ob man da nichts machen kann ... und so weiter. Der freundliche Verkäufer bedauerte. "Tja, wenn die Garantie abgelaufen ist kann man nix machen...reparieren lohnt sich nicht ... wo doch die Geräte jetzt so billig geworden sind... darf ich Ihnen hier vielleicht unser neuestes Modell zeigen..." und so weiter. Er durfte nicht.

Magellan USA: Kostenloser Ersatz in nur vier Tagen

Jetzt wollte ich es genauer wissen. Ein freundlicher Brief per Fax direkt an Magellan nach Kalifornien. Angesichts der abgelaufenen Garantie natürlich ohne jegliche Forderung. Lediglich die schon in Düsseldorf gestellte schlichten Frage, warum ein nagelneues laut Werbung wasserdichtes Gerät eben nicht wasserdicht ist. Die Antwort spuckte schon am nächsten Morgen das Faxgerät aus. Auch Magellan vermochte den Grund nicht zu nennen, entschuldigte sich aber förmlich "für die erlittene Enttäuschung und jegliche Unbequemlichkeiten"und erbaten das defekte Gerät, um den Fehler herauszufinden. Und: "Dürfen wir Ihnen kostenlos ein Ersatzgerät anbieten?" - Wie bitte? Aber natürlich dürfen sie! Bereits weitere vier Tage später lieferte FedEx das amerikanische Päckchen ab und nahm den kaputten 2000XL gleich mit. Bis auf eine kleine amtliche Gebühr (für den deutschen Zoll war die amerikanische Sendung ein zollpflichtiges Neugerät) entstanden keine Kosten. Sogar die Fracht war bezahlt. Ein Musterbeispiel amerikanischer Servicebereitschaft.

Sateliten suchen, die Position anzeigen, mit anderen Navi-Geräten "sprechen" und die eine oder andere kleine Spielerei - das leisten alle GPS der verschiedenen Hersteller. Die Einstellung zum Kunden macht den Unterschied.

Magellan Systems Corporation, 960 Overland Court, San Dimas, California 91773 USA.
Phone +1-909-394-6067, Fax +1-909-394-7050 URL:
www.magellangps.com

TIP: Magellan-Geräte können (wie auch andere elektronische Geräte) im amerikanischen Versandhandel zu amerikanischen Garantiebedingungen (meist drei Jahre) in der Regel trotz Frachtkosten wesentlich preisgünstiger bezogen werden, als vergleichbare Angebote in Deutschland.